Bericht aus der Region Bünde – West! Was ist das?
Die Pfarrstellenplanungsregion Bünde-West besteht zur Zeit aus den Kirchengemeinden Bünde-Philippus, Hunnebrock-Hüffen-Werfen, Rödinghausen und Westkilver. Eine Art Regionalrat mit Abgesandten aus den Presbyterien treffen sich zur Zeit etwa einmal im Monat und planen den zukünftigen Einsatz des Pfarrpersonals. Der Fachkräftemangel hat auch das Pfarramt erreicht und es gibt weit weniger Nachwuchs, als notwendig. Die vielen Ruhestände der Babyboomer Generation betreffen unsere ganze Landeskirche von Westfalen. Auch im Nachbarkirchenkreis Minden gehen in den nächsten Jahren drei Viertel aller Pfarrpersonen in den Ruhestand. Im Kirchenkreis Herford tritt diese dramatische Entwicklung zwar etwas später ein, aber unsere Region wird das in den Jahren 2023-24 schon deutlich spüren. Selbst wenn die freien Stellen dann neu besetzt werden können, wollen die jüngeren Pfarrer/innen mehr in Teams zusammenarbeiten, da sich bei ihnen das Berufsbild geändert hat. Und nur auf die ehrenamtliche Tätigkeit der Ruheständler zu setzen, löst das Problem nicht und macht das äußere Erscheinungsbild der Kirchengemeinden immer älter. Das bedeutet, die Presbyterien müssen in größeren Einheiten als der einzelnen Kirchengemeinde denken und im Pfarrdienst zusammenarbeiten (und die Gemeindeglieder müssen mehr Zusammenarbeit ermöglichen). Es werden zur Entlastung für die Verkündigung und Seelsorge und für die Verwaltungsaufgaben Personen dazukommen, die aber nicht im Pfarramt beschäftigt werden, sondern als Diakon oder Gemeindemanager (in den sogenannten IPTs: Interprofessionellen Teams) mitarbeiten. Auch der Rückgang der Gemeindegliederzahlen spielt bei der Bildung unserer Region eine Rolle. Daher ist nur eine Region mit 15000 Gemeindegliedern zukunftsfähig, sie trägt den Planungsnamen: Bünde-West. Es finden zur Zeit in einer Art Regionalrat Gespräche zwischen Abgesandten aus den Presbyterien und der Jugendarbeit über die Zusammenarbeit und die Gestaltung des Pfarrdienstes in dieser Region statt. Im Laufe des Jahres 2023 kommt es zu Entscheidungen, die unter einem Leitsatz stehen werden: Alle Gemeindemitglieder werden weiter betreut. Und es ergeben sich auch neue Möglichkeiten zur Mitarbeit: Die Mitglieder bauen wieder ihre Gemeinde auf und verlassen sich nicht mehr nur auf das Pfarrpersonal. Das gibt die Chance zu mehr Vielfalt für alle. Und es wird Erfahrungen gemeinsamer Stärke geben, wenn wir die Begabungen in unseren Kirchengemeinden zusammenwirken lassen. Die Zukunft bleibt spannend. Von Pfarrer Axel Bruning